Patente zum Arzneimittel Rayaldee® erfolgreich verteidigt

Dr. Tobias Popp
Patentanwalt, Apotheker, Dr. rer. nat., M.Sc.
München
Dr. Ole Trinks
Patentanwalt, Dipl.-Phys.

Zum Jahresende haben wir zwei Patente unserer Mandantin OPKO Health Inc verteidigt, gegen die beim europäischen Patentamt Einspruch eingelegt wurde. Die Patente sind sehr wichtig, denn sie schützen das u.a. in den USA und zehn europäischen Ländern, darunter Deutschland, zur Behandlung des sekundären Hyperparathyreoidismus zugelassene Arzneimittel Rayaldee®.


Wir haben die Patente EP 2 968 172 und EP 3 332 773 in leicht beschränkter bzw. beschränkter Fassung verteidigt, so dass Rayaldee® in Europa nun bis März 2034 patentgeschützt ist. Mit den vom Patent EP 2 968 172 abhängigen, ergänzenden Schutzzertifikaten, deren Anmeldung wir europaweit koordinieren, ist Schutz sogar bis Juli 2035 möglich.


Der sekundäre Hyperparathyreoidismus ist eine Erkrankung, die in erster Linie durch einen Vitamin-D-Mangel und chronische Nierenerkrankung entsteht. Die Erkrankung ist durch abnorm erhöhte Parathormonwerte im Blut gekennzeichnet und geht, wenn sie nicht frühzeitig erkannt und behandelt wird, mit einer Hyperplasie der Nebenschilddrüse und einer Reihe von Knochenstoffwechselerkrankungen einher.


Das Arzneimittel Rayaldee® ermöglicht die Behandlung des sekundären Hyperparathyreoidismus mit dem Wirkstoff Calcifediol. Der Wirkstoff Calcifediol ist eine natürlich im menschlichen Körper vorkommende Verbindung und als solche schon lange bekannt. Aber erst die durch die Patente geschützte, spezielle Formulierung erlaubt die Verwendung von Calcifediol zur Behandlung des sekundären Hyperparathyreoidismus. In den Patenten wird beschrieben, wie das kontrollierte Freisetzungsprofil des Arzneimittels zur Lagerung des Arzneimittels stabilisiert werden kann. Das Arzneimittel Rayaldee® ist ein Meisterstück der Galenik und verdient somit Patentschutz.